Nur ein halber Tag
Nachdem ich letzte Nacht erst gegen 1 Uhr ins Bett gekommen war (wie fast immer
), wachte ich ein paar Minuten nach 4 Uhr wieder auf. Ich versuchte erfolgreich, die brennenden Schmerzen in der Stirn zu ignorieren und schlief tatsächlich noch einmal ein.
4.55 Uhr war alles zu Ende. Furchtbares Brennen in der Stirn, Panik!
Ich überlegte fieberhaft, was ich jetzt tun sollte. Im Wohnzimmer auf der Couch schlief eine Freundin von mir, aber im Wohnzimmer befinden sich die Medikamente. Und meine Schmerz-Routine sieht einfach vor, dass ich mich - bei Licht - dort auf die Couch setze und mein Medikament einnehme. Aber jetzt war da besetzt!!
Ich war zu keiner Entscheidung fähig und erst das dringende Gefühl, auf die Toilette zu müssen, trieb mich aus dem Bett.
Im Bad versuchte ich, einen klaren Gedanken zu fassen. Ich hatte im Flur das Licht angemacht und das schien ins Wohnzimmer.
Ein Stück Routine funktionierte wieder: Einen Löffel mit Wasser aus der Küche geholt, auf den Tisch gelegt, Tabletten rein. Und nun?
Man muss sich das mal vorstellen, dass ich mich nicht wie immer auf die Couch setzen konnte, brachte mich völlig aus dem Konzept, ich war hilflos und hatte das Gefühl, weinen zu müssen.
Aber da waren die Tabletten (2 Thomapyrin intensiv) schon aufgelöst. Im Stehen schluckte ich sie.
Dann ging ich in die Küche. Die nächsten Handgriffe klappten wieder. Hinter der Tür hängt immer ein Geschirrtuch, in das ich mein Kühlkissen aus dem Tiefkühlschrank einwickle. So ist das an der Stirn angenehmer.
Normalerweise setze ich mich zu diesem Zeitpunkt wieder auf die Couch, weil ich vor Schmerzen sowieso nicht schlafen kann und mir die Kopf-oben-Körperhaltung angenehmer ist. Meist lese ich dann die Tageszeitung.
Ging ja diesmal nicht!
Also gleich wieder ins Bett, aber im Sitzen!
JHP auf die Stirn und das Kühlkissen (Hardcore!) ab und zu drangehalten.
An Schlafen war nicht zu denken. Zwar linderte das JHP die Schmerzen etwas, aber sie waren stark genug, um mich wach zu halten. Außerdem ist in den Thomapyrin Koffein drin.
Ca. 5.45 Uhr begann ich, eins unserer vielen Kinderbücher zu lesen. Leichte Lektüre also, aber Ablenkung.
Ca. 7 Uhr war ich damit fertig. Ca. 7.30 Uhr konnte ich endlich einschlafen. 9 Uhr klingelte der Wecker. Aufstehen konnte ich erst 10 Uhr.
Frühstücken konnte ich kaum, mein Freund musste meine Freundin zum Bahnhof fahren, ich lief derweile ziellos in der Wohnung auf und ab. Ganz langsam, Schritt um Schritt. Genauso langsam verging die Zeit.
Dann kam ein Brief von meiner Krankenkasse. Irgendwas war unklar. Und das Arbeitsamt musste ich auch noch anrufen, weil ich nächste Woche meine Eltern besuchen will. Sie wohnen 550km entfernt. Bittsteller...
Es war zuviel. Ich konnte die Tränen nicht aufhalten.
Unfähig zu entscheiden, unfähig zu leben, nur der Schmerz im Kopf allgegenwärtig.
Völlig verheult rief ich Krankenkasse und Arbeitsamt an. Ein riesiger Kraftakt!
Danach "klarten" sich die Schmerzen im Kopf "auf" - es wurde eindeutig einseitig und eher stechend, nicht mehr brennend.
12.30 Uhr nahm ich ein Sumatriptan. Dann hieß es: Warten. Ich schlief direkt auf der - nun nicht mehr besetzten - Couch ein.
14 Uhr wachte ich wieder auf. Ein klarer Kopf, ein neuer Mensch! Ich hatte das Gefühl, Bäume ausreißen zu müssen, aber das kenne ich - es ist trügerisch. Eine kleine Anstrengung und schon spielt alles verrückt. Umkippgefahr riesengroß!
Trotzdem ist es ein ganz anderes Lebensgefühl, keine Schmerzen mehr zu haben. Ein schönes Gefühl, ich möchte es fest halten!!!

4.55 Uhr war alles zu Ende. Furchtbares Brennen in der Stirn, Panik!
Ich überlegte fieberhaft, was ich jetzt tun sollte. Im Wohnzimmer auf der Couch schlief eine Freundin von mir, aber im Wohnzimmer befinden sich die Medikamente. Und meine Schmerz-Routine sieht einfach vor, dass ich mich - bei Licht - dort auf die Couch setze und mein Medikament einnehme. Aber jetzt war da besetzt!!
Ich war zu keiner Entscheidung fähig und erst das dringende Gefühl, auf die Toilette zu müssen, trieb mich aus dem Bett.
Im Bad versuchte ich, einen klaren Gedanken zu fassen. Ich hatte im Flur das Licht angemacht und das schien ins Wohnzimmer.
Ein Stück Routine funktionierte wieder: Einen Löffel mit Wasser aus der Küche geholt, auf den Tisch gelegt, Tabletten rein. Und nun?
Man muss sich das mal vorstellen, dass ich mich nicht wie immer auf die Couch setzen konnte, brachte mich völlig aus dem Konzept, ich war hilflos und hatte das Gefühl, weinen zu müssen.
Aber da waren die Tabletten (2 Thomapyrin intensiv) schon aufgelöst. Im Stehen schluckte ich sie.
Dann ging ich in die Küche. Die nächsten Handgriffe klappten wieder. Hinter der Tür hängt immer ein Geschirrtuch, in das ich mein Kühlkissen aus dem Tiefkühlschrank einwickle. So ist das an der Stirn angenehmer.
Normalerweise setze ich mich zu diesem Zeitpunkt wieder auf die Couch, weil ich vor Schmerzen sowieso nicht schlafen kann und mir die Kopf-oben-Körperhaltung angenehmer ist. Meist lese ich dann die Tageszeitung.
Ging ja diesmal nicht!
Also gleich wieder ins Bett, aber im Sitzen!
JHP auf die Stirn und das Kühlkissen (Hardcore!) ab und zu drangehalten.
An Schlafen war nicht zu denken. Zwar linderte das JHP die Schmerzen etwas, aber sie waren stark genug, um mich wach zu halten. Außerdem ist in den Thomapyrin Koffein drin.
Ca. 5.45 Uhr begann ich, eins unserer vielen Kinderbücher zu lesen. Leichte Lektüre also, aber Ablenkung.
Ca. 7 Uhr war ich damit fertig. Ca. 7.30 Uhr konnte ich endlich einschlafen. 9 Uhr klingelte der Wecker. Aufstehen konnte ich erst 10 Uhr.
Frühstücken konnte ich kaum, mein Freund musste meine Freundin zum Bahnhof fahren, ich lief derweile ziellos in der Wohnung auf und ab. Ganz langsam, Schritt um Schritt. Genauso langsam verging die Zeit.
Dann kam ein Brief von meiner Krankenkasse. Irgendwas war unklar. Und das Arbeitsamt musste ich auch noch anrufen, weil ich nächste Woche meine Eltern besuchen will. Sie wohnen 550km entfernt. Bittsteller...
Es war zuviel. Ich konnte die Tränen nicht aufhalten.
Unfähig zu entscheiden, unfähig zu leben, nur der Schmerz im Kopf allgegenwärtig.
Völlig verheult rief ich Krankenkasse und Arbeitsamt an. Ein riesiger Kraftakt!
Danach "klarten" sich die Schmerzen im Kopf "auf" - es wurde eindeutig einseitig und eher stechend, nicht mehr brennend.
12.30 Uhr nahm ich ein Sumatriptan. Dann hieß es: Warten. Ich schlief direkt auf der - nun nicht mehr besetzten - Couch ein.
14 Uhr wachte ich wieder auf. Ein klarer Kopf, ein neuer Mensch! Ich hatte das Gefühl, Bäume ausreißen zu müssen, aber das kenne ich - es ist trügerisch. Eine kleine Anstrengung und schon spielt alles verrückt. Umkippgefahr riesengroß!
Trotzdem ist es ein ganz anderes Lebensgefühl, keine Schmerzen mehr zu haben. Ein schönes Gefühl, ich möchte es fest halten!!!
Rubrik: Migraenetagebuch - nicht mitgenommen - 210-mal rausgefischt
Kolibri-Butzine, am Mo, 5. Feb, 23:03
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