Deutsch

Mittwoch, 11. April 2007

Der Zauberlehrling

Ich fand diesen Text beim Surfen und musste mich mit einem Schmunzeln wieder daran erinnern, wie wir uns in der Schule mit dem Auswendiglernen rumgequält haben.

Man muss nix auswendig lernen - man muss nur wissen, wo es steht! Und deswegen steht der alte Zauberlehrling jetzt hier bei mir.

Der Zauberlehrling
(Johann Wolfgang von Goethe)

Hat der alte Hexenmeister
sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
auch nach meinem Willen leben.

Seine Wort und Werke
merkt ich und den Brauch,
und mit Geistesstärke
tu ich Wunder auch.

Walle! Walle
manche Strecke,
dass, zum Zwecke,
Wasser fließe
und mit reichem, vollem Schwalle
zu dem Bade sich ergieße.

Und nun komm, du alter Besen,
nimm die schlechten Lumpenhüllen!
Bist schon lange Knecht gewesen:
Nun erfülle meinen Willen!

Auf zwei Beinen stehe,
oben sei ein Kopf,
eile nun und gehe
mit dem Wassertopf!

Walle! Walle
manche Strecke,
dass, zum Zwecke,
Wasser fließe
und mit reichem, vollem Schwalle
zu dem Bade sich ergieße.

Seht, er läuft zum Ufer nieder!
Wahrlich! Ist schon an dem Flusse,
und mit Blitzesschnelle wieder
ist er hier mit raschem Gusse.

Schon zum zweiten Male!
Wie das Becken schwillt!
Wie sich jede Schale
voll mit Wasser füllt!

Stehe! stehe!
Denn wir haben
deiner Gaben
vollgemessen! -

Ach, ich merk es! Wehe! wehe!
Hab ich doch das Wort vergessen!
Ach, das Wort, worauf am Ende
er das wird, was er gewesen!

Ach, er läuft und bringt behende!
Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Güsse
bringt er schnell herein,

Ach, und hundert Flüsse
stürzen auf mich ein!

Nein, nicht länger
kann ichs lassen:
Will ihn fassen!
Das ist Tücke!
Ach! Nun wird mir immer bänger!
Welche Miene! Welche Blicke!

O, du Ausgeburt der Hölle!
Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh ich über jede Schwelle
doch schon Wasserströme laufen.

Ein verruchter Besen,
der nicht hören will!
Stock, der du gewesen,
steh doch wieder still!

Willst's am Ende
gar nicht lassen?
Will dich fassen,
will dich halten
und das alte Holz behende
mit dem scharfen Beile spalten!

Seht, da kommt er schleppend wieder!
Wie ich mich nur auf dich werfe,
gleich, o Kobold, liegst du nieder;
krachend trifft die glatte Schärfe.
Wahrlich! brav getroffen!
Seht, er ist entzwei!
und nun kann ich hoffen,
und ich atme frei!

Wehe! Wehe!
Beide Teile
stehn in Eile
schon als Knechte
völlig fertig in die Höhe!
Helft mir, ach! ihr hohen Mächte!

Und sie laufen! Naß und nässer
wird's im Saal und auf den Stufen:
Welch entsetzliches Gewässer!
Herr und Meister, hör mich rufen! -
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister,
werd ich nun nicht los.

"In die Ecke,
Besen! Besen!
Seid's gewesen!
Denn als Geister
ruft euch nur, zu seinem Zwecke,
erst hervor der alte Meister."


Das (laute) Lesen ist durch die sprachliche Gestaltung einfach eine Lust!!!

Donnerstag, 29. März 2007

Kindertagesstätte

Bei uns hieß das früher Kindergarten. Überhaupt hieß diese Erfindung von Anfang an Kindergarten, denn dieser Begriff geht auf den Erfinder Friedrich Fröbel zurück. Und ich finde "Kindergarten" wesentlich schöner!

Was ist eine Kindertagesstätte? Ich roll' das mal von hinten auf. Eine Stätte ist ein Ort, an dem man irgendwas macht. Gedenkstätte. Dort gedenkt man. Gaststätte. Dort isst man. Naja, dieses Wort scheint eher ein Kompromiss zu sein. Ursprünglich hieß das ja "Gasthaus". Aber heute stellt man den Gästen doch kein ganzes Haus mehr zur Verfügung! Geschlafen wird ja auch woanders. Überlegenswert ist, warum das "Wirtshaus" nicht zur "Wirtsstätte" wurde... zwinker Zurück zum Thema.

Eine Stätte ist ein Ort, wo man was macht. WAS man da macht, wird von dem vorherigen Wort bestimmt. Bei der Kindertagesstätte verbringen also Kinder den ganzen Tag.
Warum nur fällt mir ständig "Ruhestätte" ein? Alle "Stätten" klingen für mich fürchterlich langweilig!

Das Wort "Stätte" ist einfach so furztrocken und sooo amtlich aufgesetzt, dass ich es einfach nur ablehnen kann!
Wieviel blumiger, bunter, fröhlicher klingt dafür "Kindergarten"!!!

Also: Kindertagesstätte! Und erst recht: Kita!

Samstag, 17. März 2007

Ich friere wie ein Schneider

Woher kommt nur diese Redensart? Waren Schneider die Ärmsten und mussten deswegen immer frieren oder was? *grübel*

Freitag, 16. März 2007

Wie heißt "Blog" in Deutsch?

Das ist die Frage des Tages, die ich mir stelle. Weblog ist englisch. Blog dann wohl auch. Gibt es ein deutsches Wort dafür? - Wenn das mal nicht bald in der Liste der "Stiftung deutsche Sprache" auftaucht...
Klick hier!
Ein paar tolle Argumente gegen das weit verbreitete Denglisch zugunsten des Deutschen finden sich auf dieser Seite. Sehr empfehlens- und nachdenkenswert!!!

Dialekte & Co.

Eigentlich habe ich nach einem Rezept für Schweinebraten gesucht. Ein Link beim Googlen hieß "Schweinebraten/Schweinsbraten" und führte mich auf eine hochinteressante Seite, die sich mit den unterschiedlichen Begriffen in unterschiedlichen Regionen beschäftigt.
Klick hier!
Am besten ist es, das ganze Drumherum sausen zu lassen und direkt mal auf die Karten zu gucken. Einfach mal "Erste Runde", "Zweite Runde" usw. anklicken...

Nach so etwas bewundere ich immer den alten Luther, der aus solchem Kauderwelsch zum ersten Mal eine deutsche Standardsprache "entworfen" und in dieser die Bibel geschrieben hat.

Freitag, 9. März 2007

Rettet die deutsche Sprache!

Ich habe eben auf dieser Seite ein tolles Gedicht gefunden, das mein Deutsch-Zentrum total trifft:

Sprachverfremdung

Wer unbedacht ein Fremdwort wählt,
und deutsches Wort für ihn nicht zählt,
wer happy sagt und glücklich meint
und sunshine, wenn die Sonne scheint,
wer hot gebraucht anstelle heiß,
know how benutzt,wenn er was weiß,
wer sich mit sorry kühl verneigt,
und shows abzieht, wenn er was zeigt,
wer shopping geht statt einzukaufen
und jogging sagt zum dauerlaufen,
der bleibt zwar fit,doch merkt er spät,
wenn er kein Wort mehr DEUTSCH versteht.


Ich bin mir nicht sicher, ob die Seite an sich nicht falsche Schlüsse ziehen lässt, da das "Deutsche Reich" oft genannt wird.
Die Betreiber der Seite distanzieren sich ausdrücklich von jeglichem Zusammenhang mit Nazis und was damit zusammenhängt. Ich distanziere mich davon an dieser Stelle ebenfalls!

Das Gedicht ist trotzdem gut... zwinker

Donnerstag, 8. März 2007

Grand Prix - Grand Katastrophe

Roger Cicero fährt nach Helsinki. Eine gute Wahl, wie ich finde!

Nicht gut die Wahl des Moderators (Thomas Hermanns) dieser Vorentscheidung. Wenn ich gewusst hätte, wieviel Schmalz der zusammensülzt, hätte ich mir ein Notizbuch bereitgelegt!

"Tippen Sie die Endziffer in Ihr Handy!" Sorry, aber meins geht nicht aufzuschrauben... Kein Rankommen, wirklich!

"Die Nerven sind ganz oben!" Klar doch! Alle Nerven im Kopp, woanders merken wir nüscht mehr. - Oder meinte er etwa den Adrenalinspiegel? Warum hat er das dann nicht gesagt?

"Wir sehen uns beim Endfinale!" - NEIN!!! Wie gut passt dieses Wort Spruch doch zu diesem Thema! END-FINALE! Also entweder Endfinale oder EndFinale, oder?!

Das waren nur 3 von... wieviel Versprecher hat sich dieser Mann heute eigentlich geleistet? Und das beim Vorentscheid zur größten Musikveranstaltung der Welt, wie er selbst sagte! Hat das deutsche Fernsehen denn nicht mehr Qualität zu bieten?

Irgendwie zuviel...

Installiert ihr manchmal auch was drauf? Auf den PC? Oder auf den Laptop? Hm. Warum installiert ihr es nicht einfach? Warum drauf?

In einer Zeitung las ich letztens "Seine Frau bügelt ihm das Hemd auf." Ich frage mich heute noch, was sie anders macht als ich, denn ich bügle Hemden nur einfach - ohne auf. Was anderes ist es natürlich, wenn man ein Wappen oder sowas auf das Hemd aufbügelt. Dann hat man einen Aufbügler aufgebügelt. Von sowas stand in dem Beitrag aber leider nichts.

Ständig stolpere ich im Alltag über diese Worte und frage mich: Sind sie wirklich alle von Frauen erfunden worden, weil sie immer noch nicht genug zu sabbeln haben? Oder sind Männer nicht ebenso erfinderisch, um sich möglicherweise wichtig zu fühlen?

Dienstag, 6. März 2007

Nochmal Redensarten

Schwein haben - Hier habe ich zwei Bedeutungen gefunden.
1. In einem früher gängigen Kartenspiel gab es eine Karte mit einem Schwein drauf, die in etwa dem heutigen As entsprach. Wenn man Schwein hatte, war man also gut dran.
2. Bei Ritterturnieren bekam man als Trostpreis ein Schwein, das damals sehr wertvoll war.

Von der Pike auf gelernt - Stammt aus dem 30-jährigen Krieg. Damals wurde man zuerst als Pikenier eingesetzt. Daher benutzt man das heute, um zu verdeutlichen, dass man ganz unten angefangen hat.

Spießbürger/spießig - Diese Formulierung stammt aus dem Spätmittelalter, als es bereits Feuerwaffen gab. Einige Leute waren einfach nicht bereit, die Teufelswaffen zu benutzen und verteidigten die Burg nach wie vor mit dem Spieß (auch Lanze oder Pike genannt). Die eigentlichen Spießbürger haben nicht überlebt. Heute ist Spießigkeit zum Glück nicht mehr lebensgefährlich.

Bürger - Das war jemand, der in einer Burg oder deren Nähe wohnte.

Eine sehr interessante Seite habe ich hier gefunden:
Klick hier!
Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall!

Ein sehr schönes PDF-Dokument möchte ich auch noch empfehlen:
Klick hier!

Sonntag, 25. Februar 2007

Redensarten

Ich bin gerade über ein paar mittelalterliche Redensarten gestolpert, die sich bis heute erhalten haben. Allerdings führen sie inzwischen ein Eigenleben und kaum einer kennt die ursprüngliche Bedeutung.

Pech haben - Jemand wurde mit heißem Pech überschüttet.

Heidenarbeit - "Ungläubige" hatten im Mittelalter Berufsverbot für Landwirtschaft und Handwerk, ihnen blieben nur die schwersten Arbeiten.

Sein Geld auf den Kopf hauen - Im Mittelalter war es üblich, Münzen mit der Zahl nach oben auf den Tisch zu legen. Auf der Rückseite war in der Regel der Kopf des Königs abgebildet.

Einen Zahn zulegen - Im Mittelalter wurde über einem offenen Feuer in einem Kessel gekocht. Der Griff dieses Kessels war an einer Metallstange aufgehängt, die mehrere Zähne besaß, damit man den Kessel höher oder tiefer über das Feuer hängen konnte.

... geht ab wie Schmidts Katze: Der Schmidt heißt in Wirklichkeit Schmied (das war eine Lautverschiebung). Wenn die Katze vom Schmied von den heißen Metallfunken getroffen wurde...

Fortsetzung folgt...

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