Dienstag, 27. Februar 2007

Ein schöner Tag - die Welt steht still!

Am heutigen Tag waren folgende Wege zu erledigen:
- 9 Uhr Termin beim Arzt in Mannheim (ich)
- 9.30 Uhr Termin beim Arbeitsamt in Frankenthal (mein Freund)
- 14 Uhr Arzttermin in Worms (wieder ich)
Das klingt eigentlich nicht sonderlich aufregend, aber was daraus geworden ist...

Da ich ausnahmsweise mit Kopfschmerzen aufgewacht war, bot sich mein Freund an, mich schnell nach Mannheim zu fahren, seinen Termin in Frankenthal wahrzunehmen und mich wieder in Mannheim abzuholen. Was für ein lieber Kerl, wirklich!

Abfahrt war 8.30 Uhr. Auf der Brücke vor dem Mannheimer Schloss: Stau! Ein LKW hatte einen PKW von hinten geknutscht. Super! Die Zeit lief uns davon, aber Dank des Navigationssystems immer noch kein Problem.

Als wir um 8.50 Uhr den Stau passiert hatten und schon in der Nähe des Zielortes waren, fiel unserem Navi ein, dass es uns doch mal ärgern könnte. Was passiert, wenn man insgesamt 4-mal nacheinander links abbiegen soll, könnt ihr euch ja denken.

Mittlerweile war es 9 Uhr und das Navisystem schickte uns erneut 4-mal links herum. Wir nahmen diesmal eine andere "Einflugschneise", was jedoch nichts daran änderte, dass wir ca. 9.10 Uhr wieder an genau der gleichen Kreuzung standen und mein Freund kurz davor war, das Navisystem aus dem Fenster zu werfen.
Daraufhin gaben wir das Unternemen "Arztbesuch am Vormittag" auf.

Leicht erzürnt bemühte sich mein Freund, seinen Termin auf dem Arbeitsamt in Frankenthal einzuhalten, was auch gelang: Pünktlich um 9.25 Uhr parkten wir vor dem Arbeitsamt.

Mein Freund hatte den Termin im Zimmer 102 und ging nach oben, während ich mich in die Schlange am Empfang einreihte, um meine Krankmeldung und eine Bescheinigung abzugeben. Wie gesagt - nur abgeben!!

Als mein Freund um 9.50 Uhr runterkam, stand ich - mittlerweile etwas genervt - immer noch in der Schlange. In den 20 Minuten waren insgesamt 2 Leute abgefertigt worden. Die Dame war hoffnungslos überfordert, aber ihr Kollege, der am Nachbarschalter saß, hatte wohl seine Scheuklappen auf und sah die lange (inzwischen 15 Personen lange) Schlange nicht. Da ich mich nach einer Arbeit, die am Aushang ausgeschrieben war, erkundigen wollte, konnte ich dem Herrn auch nicht mal eben meine Sachen vor die Nase knallen und gehen. Der nette Herr verschwand dann plötzlich und ward nie wieder gesehen...

Der hoffnungslos überforderten Frau am Empfang wurde es dann doch allmählich zu viel und sie rief telefonisch nach Verstärkung, welche auch gleich eintraf, dann aber nur fragte, wer etwas abzugeben hätte. - Ich hatte ja, wollte aber auch noch nach dem Arbeitsangebot fragen...

10 Uhr endlich kam ich an die Reihe. Ich gab meinen Krankenschein und das Schreiben ab und erkundigte mich nach dem Arbeitsangebot.
Fragender Blick, Ratlosigkeit.
Ich sagte - wörtlich: "Ich habe Ihnen die Nummer von der Stelle auf das Blatt (ich zeigte auf das Blatt) hinten drauf ganz unten klein hingeschrieben."
Verzweifelt suchte die Frau nach der Nummer - auf der Vorderseite!!!
Ich sagte 2-mal: "Die steht hinten drauf", worauf sie den Krankenschein in die Hand nahm.
Ich deutete nochmals nachdrücklich auf das große Blatt.
Mein Freund, der so langsam den Glauben an die Menschheit verlor, sagte mit leicht grollender Stimme: "Sie müssen das Blatt umdrehen!"
Sie tat es und sah die vermeintlich leere Seite ratlos an.
"Unten! Unten steht's!"
Halleluja!!! Da stand sie nun, die Nummer, und ward von ihr gefunden... Welch glorreicher Triumpf!
Sie bat die Kollegin, die näheren Informationen zu diesem Stellenangebot für uns auszudrucken. "Bitte nehmen Sie kurz Platz." Danke. Endlich. Mir tat schon der Rücken weh!

Nun begann "Kollegin", anstatt uns dieses dämliche Blatt Papier auszudrucken, die Schlange mit "großem Schwung und Elan" abzuarbeiten. 10 Minuten später - mein Freund lief langsam zur Hochform auf mit seinen sarkastischen Sprüchen - stand ich wieder vor ihr. "Sie wollten mir etwas ausdrucken." Ohne Kommentar tat sie dies sogleich und drückte mir das Papier in die Hand.

Wenn alle ihre Arbeit mit der gleichen Unlust, Unfreundlichkeit und in eben diesem Schneckentempo verrichten würden, hätten wir mindestens 10 Millionen Arbeitslose in Deutschland!

Mit "Nix wie raus hier" verließen wir den Ort des frohen Mutes der Bedrückung.

Zu Hause angekommen, schauten wir mal in den Briefkasten, der ja immer für Überraschungen gut ist. Oh, ein Brief vom Arbeitsamt für meinen Freund! Welche Freude! Ach, das Arbeitslosengeld wird ab 01.03. gesperrt! Na, wenn's weiter nichts ist... Er hat seine Nebenverdienstbescheinigung nicht rechtzeitig abgegeben und nun müssen alle auf dem Arbeitsamt verhungern, weil das ja ach so schlimm ist. Oder wie? (Hätten wir besser nix gesagt...)

Nach einem Telefongespräch mit dem Arbeitsamt in Ludwigshafen blieb uns die Wahl, einen Widerspruch hinzuschicken oder persönlich vorstellig zu werden. Da die Mühlen des Arbeitsamtes ja sehr langsam sind, war letztere Möglichkeit die bessere.

Auf dem Anrufbeantworter befand sich außerdem eine Mitteilung, dass mein Arzttermin vom Nachmittag auf morgen 14.30 Uhr verschoben wäre. Ich war begeistert - ohne Rücksprache legen die das einfach so fest?! Ich liebe es!
Aber nun hatte ich Zeit, mit nach Ludwigshafen zu fahren.

Also wieder rein ins Auto. Nach ein paar Metern, ich stellte gerade das Navigationssystem ein, die Frage: In welche Straße müssen wir?
Mein Freund sagte: "Europaring."
Ich sagte: "Bahnhofstraße".
Den Europaring gab es gar nicht im Navi, also nahm ich den Europaplatz, wohl wissend, dass ich recht hatte.
Als wir dort ankamen, gab mein Freund zähneknirschend zu: "Ich glaube, wir müssen doch in die Bahnhofstraße." Tja...

Ein Glück hatten wir das Navi. Dieses sagte plötzlich: "Jetzt links fahren." Mein Freund schaute zum Fenster heraus in jene Nebenstraße, an der wir eben vorbei fuhren. Ich sah auch fassungslos in diese Straße. Sollten wir in die einbiegen? Warum hat die nette Dame das nicht früher gesagt? Mein Freund rief im gleichen Moment: "Du Eierkopp, das fällt dir ja verdammt früh ein!", woraufhin wir beide in schallendes Gelächter ausbrachen.

Ehrenrunden am heutigen Tage gewöhnt, standen wir 5 Minuten später endlich vor dem Arbeitsamt. Dort verlief zum Glück alles reibungslos.

Als wir gegen 13.45 Uhr endlich wieder zu Hause ankamen, beschlossen wir, heute keinen Fuß mehr vor die Tür zu setzen. Alles in allem ein sehr lustiger und frustrierender Tag zugleich. Es soll niemand mehr sagen, dass Arbeitslose nichts zu tun haben!

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